Samstag, 29. Oktober 2016

Was ich nicht mag I

  1. Menschen die sagen: Den Satz: „Ich würde gern nach Kanada auswandern.“ 
  2. Menschen die sagen: Den Satz: „Nach Neuseeland möchte ich ja auch gern mal.“
  3. Menschen, die beim Radio anrufen und sich Musik zu wünschen 
  4. Menschen, die beim Radio anrufen und den Straßenverkehr kommentieren 
  5. bei Menschen privat übernachten
  6. Tannenzweige 
  7. Amaranth
  8. Mohn
  9. Gegenstände suchen
  10. Mitgliedschaften

Montag, 24. Oktober 2016

Ich erzähle Dr. P

... im Gehen, dass ich von den Medikamenten nicht nur lästige Nebenwirkungen habe, sondern auch ganz erfreuliche:

"Ich friere nicht mehr. Früher habe ich mich immer, immer, immer von innen kalt gefühlt. Egal was ich versucht habe, tief in mir wurde es einfach nie warm. Zwischen Oktober und März war es mir sogar unmöglich, mich draußen aufzuhalten."

"Natürlich," sagt Dr. P, "das ist die Wärme des Gefühls. Da war ja sonst nichts bei Ihnen. Bis nächste Woche."

Dienstag, 18. Oktober 2016

Shoppen

Ich I: Sei nicht albern, du brauchst eine Sonnenbrille. Du brauchst eine Handtasche. Du brauchst teures Parfum. Es ist so simpel. Du willst mit einer Gruppe von Leuten Geld verdienen, die lächerlich einfach gestrickt ist. Sie haben keine Zeit, dich lange auf Herz und Nieren zu prüfen. Sie entscheiden schnell und sie handeln schnell. Du hilfst ihnen auf die Sprünge, indem du ihnen Hinweise lieferst.
Ich II: Und du meinst, eine Handtasche ist ein geeigneter Beleg für meinen Sachverstand?
Ich I: Kontostand. Sachverstand. Wo ist der Unterschied?
Ich II: –
Ich I: Sie ist ein Verweis darauf, dass du mit Hilfe deines Verstandes – oder womit auch immer du schon mal Erfolg hattest – irgendwer anders von dir überzeugt war. Warum eine Sache nachprüfen, wenn sie bereits überprüft wurde …
Ich II: –
Ich I: Tu uns allen einen Gefallen und spiel mit.

Montag, 17. Oktober 2016

Dr. P fragt

Wer sind Sie?
Was wollen sie? 
Finden Sie das raus! Nutzen Sie die nächsten Wochen oder Monate dafür!

Samstag, 15. Oktober 2016

Beginn der Therapie

Dr. P: Wollen Sie sich umbringen?
Ich: Na ja, nee. Deshalb bin ich ja hier, um das zu vermeiden.
Dr. P: Ich frag nur, weil das Medikament die Suizidalität erhöht.
Ich: Aha. Ich dachte es wäre ein Antidepressivum.
Dr. P: Ja, allerdings dauert es drei Monate, bis es vollständig wirkt.
Ich: Oh...
Dr. P: Nur den Antrieb steigert es sofort. Das ist ja eigentlich gut.
Ich: Mehr Antrieb würde mir schon mal gefallen.
Dr. P: Leider führt es dazu, dass Viele, die nur noch rumliegen konnten, nun die Kraft finden aufzustehen. Weil sie aber immer noch genauso traurig sind, schaffen sie es dann aufs Dach und springen runter.
Ich: Hmmm, also aufs Dach, wollte ich jetzt eh nicht. Das wäre nicht so meins. Ich dachte eher an...
Dr. P: Na gut, dann schreib ich es jetzt auf und wir sehen uns nächste Woche. Also nicht springen. Für einen Totenschein bekomme ich nur 40 Euro. Eine Therapie bringt mir mehr.

Freitag, 14. Oktober 2016

Warten auf die Tablettenausgabe

Ich bin nach dem Frühstück guter Dinge, irgendwas Sinnvolles erledigen zu können. Das Telefon zeigt drei verpasste Anrufe. Ich google die Nummern. Die Zeitung. Ja, das geht, da kann ich zurückrufen.
Eine Reporterin fragt, warum ich mich bereit erklärt habe, in der Jury einer Hobbykünstlerausstellung mitzuarbeiten. Sie ist mit der Wahrheit, dass ich gefragt wurde, weil ich eine gewisse Expertise habe, unzufrieden. Auch die Lüge, dass ich mich gern für eine gute Sache einbringe, überzeugt sie nicht. Ich soll ihr ausführlich diktieren, warum ich diese Ausstellung unterstützendswert finde.
Was soll das Theater? Ich bin Galeristin, ich will Aufmerksamkeit und kostenlose PR.
Sie weiß das und sie weiß, dass ich weiß, dass sie es weiß. Trotzdem antworte ich artig, wie wichtig es ist, Menschen die Schwellenangst zu nehmen und sie zu ermuntern, sich Ausstellungen anzusehen, um Sehgewohnheiten auszubilden. In dieser geheuchelten Art noch ein paar weitere Sätze und dann sind ihre Hausaufgaben erledigt.
Ich funktioniere noch. Damit ist die Luft auch schon raus aus dem Tag. Aber das beste kommt noch.
Drei Stunden bis zum Termin mit Dr. P.
Drei Stunden bis zu einem Rezept für irgendwas, dass mich wieder normal macht. 

Dienstag, 11. Oktober 2016

Dr. P sagt: Depression

Sogar: „richtige Depression".
Das ist doch mal eine Diagnose, mit der ich arbeiten kann.
Ein erfreuliches Erklärungsmodell für Vieles. 

Montag, 10. Oktober 2016

Vorbereitet

Ich habe den Aufsatz "Selbstdarstellung im Psychotherapeutischen Aufnahmegespräch" durchgearbeitet. Natürlich bin ich auf den Termin vorbereitet. Ich will verstanden und nicht als Hochstapler verkannt werden - als jemand, der sich einfach mal zusammenreißen muss.

Montag, 3. Oktober 2016

Analyse und Diagnose

Vermutlich bin ich manisch-depressiv.
Die Dinge und die Situation sprechen dafür. Der Online-Test Welche Geisteskrankheit haben sie? ist sich sicher. Dort heißt es bipolar.
Wie weiter? Kann man da was mit Willenskraft regeln?

Sonntag, 2. Oktober 2016

tägliche Dosis

  1. L-Thyroxin 
  2. D3 
  3. K2
  4. L-Tyrosin 
  5. DMAE
  6. Gaba
  7. 5-HTP
  8. Vitamin B komplex
  9. Magnesium
  10. DLPA
  11. Omega 3
  12. Zink
  13. Vitamin C
  14. B6 

noch nicht: 
  1. Phenibut

nicht mehr:
  1. Eisen
  2. Rise von Nootrobox
  3. Sprint von Nootrobox ("get the job done")